KettenWulf seit 10 Jahren in China
Kückelheim/Hangzhou. Mit einem festlichen Galadinner, traditionellen Drachentänzen und rund 100 Gästen aus China und Deutschland zelebrierte das Unternehmen KettenWulf aus Eslohe-Kückelheim kürzlich das 10-jährige Firmenjubiläum ihres Tochterunternehmens Hangzhou Wulf Chain Co., Ltd. in China. Alles begann im Jahr 1996, als der geschäftsführende Gesellschafter Günter Wulf zum ersten Mal Asien bereiste. Damals ging es der deutschen Wirtschaft gar nicht schlecht. Der Handel mit deutschen Industriegütern auf dem Weltmarkt florierte. Deutschland war Exportland Nummer zwei in der Welt, gleich nach den USA. Doch steigende Stahlpreise und die hohen Lohnkosten machten die Produktion von Massenartikeln in Deutschland unrentabel. Die KettenWulf Unternehmensgruppe lief zu dem Zeitpunkt Gefahr, wichtige Kunden im Serienkettensegment zu verlieren. Immer mehr Kunden – vor allem aus dem Fahrtreppenbereich - verlegten ihre Produktion nach China. Außerdem war das rasante Wachstum der chinesischen Industrie offensichtlich: immer mehr Unternehmen entstanden und wuchsen in China; potentielle Abnehmer für KettenWulf-Produkte. Ein Zulieferbetrieb sollte nie zu weit entfernt von seinen Kunden sein. Räumliche Nähe bedeutet schließlich auch zeitliche Nähe. Darum schaute sich die KettenWulf-Geschäftsleitung schon damals nach zukunftsträchtigen Investitionsmöglichkeiten in Asien um. Aufgrund dieser Beobachtungen wurde beschlossen, in China ein Werk zu gründen.
Ziel war es, qualitativ hochwertige und den Ansprüchen des Marktes gerecht werdende Serienketten in China zu wettbewerbsfähigen Preisen herzustellen. Zum einen für den asiatischen Markt. Zum anderen sollten alte Kunden auch in Europa zurückgewonnen werden. Zusätzlich sah KettenWulf in Asien auch einen Absatzmarkt für die in Europa hergestellten Waren. Serienketten aus China, Sonderketten aus Deutschland – das war das Rezept für die Zukunft der KettenWulf Gruppe.
Der Aufbau des chinesischen Werkes wurde 2002 als Joint Venture gemeinsam mit einer chinesischen Partnerfirma begonnen. Nach rund zwei Jahren der Verhandlung wurde der entsprechende Vertrag im September 2002 unterzeichnet. KettenWulf startete das chinesische Joint Venture mit einer Mehrheitsbeteiligung von 60%. Letztendlich betrug der Anteil an dem Joint Venture 81 %. Das änderte sich schon im Jahr 2005, als KettenWulf die restlichen 19 % vom chinesischen Partner aufkaufte und Hangzhou Wulf Chain zu einem hundertprozentigen Tochterunternehmen der KettenWulf Gruppe wurde.
Das KettenWulf-Werk in China wurde im März 2004 am jetzigen Standort in einem Industriegebiet vor den Toren Hangzhous in Betrieb genommen. In drei Bauphasen wurde die Produktionsfläche von anfangs 5.000 m² auf heute 14.000 m² erweitert. Bis 2007 wuchs die Zahl der Beschäftigten von 90 auf 350 an. Heute liegt sie bei über 550 Mitarbeitern.
Zum Vergleich: Im Hauptsitz im sauerländischen Kückelheim beträgt die Produktionsfläche 26.000 m², hier arbeiten ca. 600 Beschäftigte. Somit ist das chinesische Tochterunternehmen in den vergangenen 10 Jahren zum zweitgrößten Produktionsstandort der KettenWulf Gruppe gewachsen.
Der Austausch zwischen dem sauerländischen Stammsitz und dem chinesischem Tochterunternehmen ist intensiv. Viele Mitarbeiter aus dem Sauerland sind regelmäßig am Standort in China und leisten Unterstützung in allen Fachbereichen: Auszubildende, die für einen Abschnitt ihrer Ausbildung nach China gegangen sind, Vertriebsmitarbeiter, die den Vertrieb vor Ort unterstützen und Mitarbeiter aus der Fertigung, die Maschinen eingerichtet und Mitarbeiter geschult haben. Die Liste ist lang, und zusätzlich sind deutsche Expats ständig vor Ort. Die chinesischen Mitarbeiter wiederum kommen regelmäßig zu Schulungen ins Sauerland.
Nach zehn Jahren KettenWulf-Engagement in China, davon acht Jahre laufende Produktion, lässt sich sagen: Die Rechnung geht auf. Serienketten aus China, Sonderketten aus Deutschland – das istdas Rezept für die Zukunft der KettenWulf Gruppe. Befürchtungen, die Produktion in Kückelheim würde in der Folge der Werkseröffnung in China heruntergefahren, haben sich nicht bestätigt. Im Gegenteil, die Mitarbeiterzahl in Deutschland ist konstant geblieben und hat sich sogar leicht erhöht. Und wichtige Investitionen in Maschinenpark und Fertigungshallen sind nicht nur in China, sondern auch in Deutschland getätigt worden.
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des chinesischen Tochterunternehmens bedankte sich Geschäftsführer Günter Wulf bei den chinesischen und deutschen Mitarbeitern: „Es freut mich sehr, dass die Zusammenarbeit zwischen chinesischen und deutschen Mitarbeitern so gut und reibungslos klappt.“ so Günter Wulf. Besonders hob er in seiner Rede hervor, dass viele Mitarbeiter dem chinesischen Unternehmen über Jahre treu geblieben sind, viele von ihnen sind seit dem Produktionsstart bei HWC beschäftigt, andere kamen anlässlich des stetigen Wachstums hinzu. Günter Wulf ist auch überzeugt „dass wir auch in den kommenden Jahren gut und erfolgreich zusammenarbeiten werden.“
Geschäftsführer Günter Wulf blickt auf die vergangenen 10 Jahre zufrieden zurück und sieht der Zukunft seines chinesischen Standortes zuversichtlich entgegen: „Vor 10 Jahren sind wir mit dem Schritt in Richtung China sicherlich ein Risiko eingegangen. Aber die Zeit hat gezeigt, dass wir Sauerländer auch in der Ferne bodenständig sind. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir unsere Erfolgsgeschichte in China auch in den nächsten Jahren weiter fortsetzen werden.“
Zu den vielen Gratulanten aus dem Aus- und Inland gehörten auch der IHK-Präsident Ralf Kersting sowie sein Stellvertreter Bernd Häger. Sie übergaben Günter Wulf eine Ehrenurkunde der IHK Arnsberg.