Iserlohner Brauerei vor dem Aus
Iserlohn. In Iserlohn liegen Freud und Leid dieser Tage eng zusammen. Während die Iserlohn Roosters noch am gestrigen Abend ihre Zukunft auf dem Eis und im Blick auf die Play-Offs in einem packenden Spiel recht aussichtsreich gestalten konnten, muss man in der Iserlohner Brauerei zunächst wohl alle Hoffnungen einer rosigen Zukunft auf Eis legen. Das Spiel wird nun in der Insolvenz entschieden. Besonders hart trifft es dabei die rund 95 Mitarbeiter des traditionsreichen Bierproduzenten. Ein Ende dieser seit 1901 bestehenden Brautradition wäre auch einer herber Verlust für die gesamte Region.
Möglicherweise könnte bereits zum Ende des Monats die Produktion eingestellt werden. Das befürchtete Insolvenzverfahren konnte mangels fehlender Investoren nicht mehr abgewendet werden und ist seit heute in Kraft. Entscheidungen liegen in den Händen des einbestellten Insolvenzverwalters. Mit der Aufgabe der eigenen Geschicke ist die Zukunft der Privatbrauerei wohl mehr als düster. Seit dem vergangenen Wochenende wird „Ausproduziert“. Die zu erledigenden Restbestellungen werden nun von rund 66 Mitarbeitern durchgeführt. Die restliche Belegschaft soll schon freigestellt worden sein. Die Zukunft vieler Mitarbeiter ist nun ungewiss. Die Iserlohner Brauerei war über Jahrzehnte ein guter und sicherer Arbeitsplatz für die Wirtschaftsregion Sauerland.
Iserlohner Pilsener gilt nicht nur unter den Waldstädtern als Kultmarke. Über die grenzen lokalpatriotischer Biergenüsse hinaus hat die Marke seine Fans. Getränkegroßmarkte und Supermarktketten gehören u.a. zu den Kunden der Brauerei. Auch Schützenvereine setzen lange auf das Familienunternehmen. Alle Hoffnung will man in Iserlohn allerdings noch nicht begraben. Sollte in der aktuellen Insolvenzphase doch noch ein Investor oder eine Investorengruppe die nötigen Mittel stellen, könnte zumindest ein kleiner Funke der Hoffnung entstehen. Dazu bedarf es sicherlich Menschen, die an den Erfolg der Brauerei glauben. Selbige gilt es nun zu motivieren. Die Iserlohn Roosters haben im gestrigen Spiel deutlich gezeigt, dass es erst vorbei ist, wenn es vorbei ist. Man kann auch Sekunden vor dem Ende noch den entscheidenden Treffer landen. Also: Auch geht´s Iserlohn, kämpfen uns siegen!!!